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Geschichte der Traumforschung

- Ein kurzer geschichtlicher Abriss von den Anfängen bis in die Gegenwart -

Die Frage nach dem Sinn des Lebens sowie nach der Bedeutung von geistigen Bildern in unseren Träumen, ist vermutlich so alt wie die Menschheit selbst, zumindest eng mit ihrer Entwicklung verbunden. Obwohl sich unsere frühsten Vorfahren seit der Steinzeit, mit ihren noch recht primitiv anmutenden Wissenstand, keinen Rat von Gelehrten, aus Büchern oder dem Internet holen konnten, suchten sie dennoch nicht weniger nach Erklärungen. So entwickelte sich in allen Kulturen ein Glauben an eine Götterwelt. Götter, die der Suchende um Erleuchtung, Rat und Hilfe bitten konnte. Mutter Erde, aus deren Schoß wir stammen und die uns ernähren, fiel dabei in den Zeiten der Vielgötterei wohl bei den meisten Urvölkern eine besondere Rolle zu. Ebenso der Sonne als wärmenden Energiespender, welche uns mit Licht versorgt um unsere Umwelt zu erkennen lässt.

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Träume als verschlüsselte Botschaften

Wie wichtig vermutlich bereits bei unseren Vorfahren das Reich der Träume war, dieses können wir nur erahnen, wenn wir eine Brücke zu den Bräuchen von Schamanen oder denen der Aborigines schlagen. So gibt es gerade bei letzteren neben der realen Welt noch eine Traumwelt, in der sie durch einen tranceähnlichen Zustand hinüberwechseln können, um sich Rat aus dem Unbewussten zu holen.
Überlieferungen und Zeugnisse, die eindeutig belegen, dass unsere Vorfahren sich mit der Traumdeutung und der Suche nach dem Sinn des Lebens beschäftigten, reichen bis in die Antike zurück. So soll bereits Aristoteles der Ansicht gewesen sein, dass ein Mensch, der zufrieden mit sich und seinem Leben ist, dass dieser bereits den Sinn des Lebens gefunden hätte, weil das vollkommenste Lebensziel dasjenige wäre, welches man um seinen Selbstwillen sucht.

Doch weiter. Seit dem es Schriftkundige gibt, gibt es auch Überlieferungen über die Suche nach der Bedeutung von Träumen. Bereits im Talmud steht geschrieben - ein unverstandener Traum ist wie ein ungeöffneter Brief. Der Talmud ist neben der hebräischen Bibel das bedeutendste Werk des Judentums, fand seine Anfänge zur Zeit Moses und wurde bis cirka 500 n.Chr. fortgeführt und fertiggestellt.
Ebenfalls berichtet die Bibel im alten Testament von Sehern und Traumdeutern. Unter anderen wurde der weise Daniel zum babylonischen König Nebukadnezars gerufen, um dessen Träume zu deuten.

Seit Jahrtausenden wurde versucht, die scheinbar so geheimnisvollen Botschaften in unseren Träumen zu entschlüsseln. Die Menschen in allen Kulturen und Epochen brachte diese auch mit magischen und religiösen Anschauungen in Verbindung und versuchte Rückschlüsse auf das reale Leben aus diesen Traumbotschaften zu ziehen. In den modernen Welten der heutigen Zivilisation sind seit Sigmund Freud Psychoanalytiker an die Stelle von Sehern, Weisen und Schamanen getreten.
Doch damit kamen neue Probleme. Wie in so vielen Zweigen der sich entwickelnden modernen Schulwissenschaft, wurden Jahrtausende alte Erfahrungen einfach als abergläubischer Unsinn über Bord geworfen. Man denke nur an die Heilpflanzenkundigen, die es in allen alten Kulturen gab, deren Wissen durch die moderne Pharmaindustrie erst verdrängt wurde und in Vergessenheit geriet, nun so nach und nach wiederentdeckt und akzeptiert wird. Seit einigen Jahren werden sogar teilweise Unsummen an Forschungsgeldern bewilligt, nur um dieses alte Wissen neu zu entdecken, obwohl einiges bereits unwiderruflich verloren gegangen sein dürfte.

Nicht anders in der Traumforschung. Dass unsere Träume verschlüsselte Botschaften besitzen, die Aufschluss über unser reales Leben geben, hat man erkannt und akzeptiert es. Wissenschaftler, Schlafmediziner und Tiefenpsychologen versuchen dem Wesen der Träume in Traumforschungs- und Schlaflaboren auf den Grund zu gehen. Doch der Teil, den unsere Vorfahren über viele Generationen und über viele Jahrhunderte und Jahrtausende ebenso erkannten und als selbstverständlich akzeptierten, dass Träume auch verschlüsselte Botschaften von zukünftigen Ereignissen beinhalten können, das wird von der Schulwissenschaft teilweise aufs heftigste geleugnet und bestritten. Und warum, weil es sich nicht so einfach mit Formeln berechnen lässt. Was sich nicht berechnen lässt, das ergebe auch keine Theorie.

Doch auch in der Antike gab es schon Kritiker an den Bemühungen von Traumdeutern, in jeden Traum eine Botschaft sehen zu wollen:

Träume haben keine göttliche Natur und keine prophetische Kraft,
sondern entstehen durch eindringliche Bilder.

- Epikur von Samos, 341 - 271 v. Chr., griechischer Philosoph -

*****

Alle Träume haben einen Grund, und lasst uns bei den unsterblichen Göttern,
dass wir diesen nicht durch unseren Aberglauben und unsere Verkehrtheit vergrößern!

- Marcus Tullius Cicero, 106 - 43 v. Chr., römischer Redner und Staatsmann -


Doch die Gelehrten der damaligen Zeit philosophierten auch noch über andere Dinge, als wir in der Neuzeit. Elektronische Aufzeichnungsgeräte zur Messung von Hirnaktivitäten waren Ihnen halt noch unbekannt. Doch dafür kannten sie sich besser mit der Traumdeutung aus, glaubten an Zauberkräfte, auch war ihnen die Telepathie bzw. Gedankenübertragung nicht fremd. Mit der neuzeitlichen Traumforschung oder Schlafforschung wären sie hingegen nicht klar gekommen. Von Träumen und der prophetischen Auslegung der Träume hielten sie hingegen mehr als unsere Generation.

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© Copyright - alle Rechte vorbehalten - Horst Müller - Stendal, 27. Juli 2004 / Letzte Überarbeitung - 22. September 2010

  
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