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Träume als
verschlüsselte Botschaften
Wie wichtig vermutlich bereits bei unseren Vorfahren das
Reich der Träume war, dieses können wir nur erahnen, wenn wir eine Brücke zu den
Bräuchen von Schamanen oder denen der Aborigines schlagen. So gibt es gerade bei
letzteren neben der realen Welt noch eine Traumwelt, in der sie durch einen
tranceähnlichen Zustand hinüberwechseln können, um sich Rat aus dem Unbewussten zu
holen.
Überlieferungen und Zeugnisse, die eindeutig belegen, dass unsere Vorfahren sich mit der
Traumdeutung und der Suche nach dem Sinn des Lebens beschäftigten, reichen bis in die
Antike zurück. So soll bereits Aristoteles der Ansicht gewesen sein, dass ein Mensch, der
zufrieden mit sich und seinem Leben ist, dass dieser bereits den Sinn des Lebens gefunden
hätte, weil das vollkommenste Lebensziel dasjenige wäre, welches man um seinen
Selbstwillen sucht.
Doch weiter. Seit dem es
Schriftkundige gibt, gibt es auch Überlieferungen über die Suche nach der Bedeutung von
Träumen. Bereits im Talmud steht geschrieben - ein unverstandener Traum ist wie ein
ungeöffneter Brief. Der Talmud ist neben der hebräischen Bibel das bedeutendste Werk des
Judentums, fand seine Anfänge zur Zeit Moses und wurde bis cirka 500 n.Chr. fortgeführt
und fertiggestellt.
Ebenfalls berichtet die Bibel im alten Testament von Sehern und Traumdeutern. Unter
anderen wurde der weise Daniel zum babylonischen König Nebukadnezars gerufen, um dessen
Träume zu deuten. |
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Seit Jahrtausenden wurde versucht, die scheinbar so
geheimnisvollen Botschaften in unseren Träumen zu entschlüsseln. Die Menschen in allen
Kulturen und Epochen brachte diese auch mit magischen und religiösen Anschauungen in
Verbindung und versuchte Rückschlüsse auf das reale Leben aus diesen Traumbotschaften zu
ziehen. In den modernen Welten der heutigen Zivilisation sind seit Sigmund Freud
Psychoanalytiker an die Stelle von Sehern, Weisen und Schamanen getreten.
Doch damit kamen neue Probleme. Wie in so vielen Zweigen der sich entwickelnden modernen
Schulwissenschaft, wurden Jahrtausende alte Erfahrungen einfach als abergläubischer
Unsinn über Bord geworfen. Man denke nur an die Heilpflanzenkundigen, die es in allen
alten Kulturen gab, deren Wissen durch die moderne Pharmaindustrie erst verdrängt wurde
und in Vergessenheit geriet, nun so nach und nach wiederentdeckt und akzeptiert wird. Seit
einigen Jahren werden sogar teilweise Unsummen an Forschungsgeldern bewilligt, nur um
dieses alte Wissen neu zu entdecken, obwohl einiges bereits unwiderruflich verloren
gegangen sein dürfte.
Nicht anders in der Traumforschung. Dass unsere Träume verschlüsselte Botschaften
besitzen, die Aufschluss über unser reales Leben geben, hat man erkannt und akzeptiert
es. Wissenschaftler, Schlafmediziner und Tiefenpsychologen versuchen dem Wesen der Träume
in Traumforschungs- und Schlaflaboren auf den Grund zu gehen. Doch der Teil, den unsere
Vorfahren über viele Generationen und über viele Jahrhunderte und Jahrtausende ebenso
erkannten und als selbstverständlich akzeptierten, dass Träume auch verschlüsselte
Botschaften von zukünftigen Ereignissen beinhalten können, das wird von der
Schulwissenschaft teilweise aufs heftigste geleugnet und bestritten. Und warum, weil es
sich nicht so einfach mit Formeln berechnen lässt. Was sich nicht berechnen lässt, das
ergebe auch keine Theorie.
Doch auch in der Antike gab es schon Kritiker an den Bemühungen von Traumdeutern, in
jeden Traum eine Botschaft sehen zu wollen:
Träume haben keine
göttliche Natur und keine prophetische Kraft,
sondern entstehen durch eindringliche Bilder.
- Epikur von Samos, 341 - 271 v. Chr., griechischer Philosoph -
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Alle Träume haben einen Grund, und lasst uns bei den unsterblichen Göttern,
dass wir diesen nicht durch unseren Aberglauben und unsere Verkehrtheit vergrößern!
- Marcus Tullius Cicero, 106 - 43 v. Chr., römischer Redner und Staatsmann -
Doch die Gelehrten der damaligen Zeit philosophierten auch noch über andere Dinge, als
wir in der Neuzeit. Elektronische Aufzeichnungsgeräte zur Messung von Hirnaktivitäten
waren Ihnen halt noch unbekannt. Doch dafür kannten sie sich besser mit der Traumdeutung
aus, glaubten an Zauberkräfte, auch war ihnen die Telepathie bzw. Gedankenübertragung
nicht fremd. Mit der neuzeitlichen Traumforschung oder Schlafforschung wären sie hingegen
nicht klar gekommen. Von Träumen und der prophetischen Auslegung der Träume hielten sie
hingegen mehr als unsere Generation.
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